Rasenmähen im Herbst ist mehr als nur eine optische Maßnahme – es ist ein essenzieller Teil der Vorbereitung auf die Wintermonate. Viele Gartenbesitzer konzentrieren sich im Herbst vor allem auf das Düngen oder Vertikutieren, doch das regelmäßige und richtige Mähen ist genauso wichtig. Es sorgt nicht nur für ein gepflegtes Erscheinungsbild, sondern stärkt gezielt die Grasnarbe und schützt das Wurzelwerk vor Frost, Krankheiten und Schneeschimmel.
Was viele vernachlässigen: Wird das Rasenmähen im Herbst falsch durchgeführt, kann das negative Folgen für die Rasenqualität im Frühjahr haben. Wer hingegen systematisch vorgeht – mit der richtigen Schnitthöhe, optimalem Zeitpunkt und einem gut gewarteten Mäher – legt den Grundstein für einen dichten, gesunden und kräftigen Rasen im neuen Jahr.
In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, worauf es beim Rasenmähen im Herbst wirklich ankommt – und wie Sie typische Fehler vermeiden.
Warum das Rasenmähen im Herbst wichtig ist
Viele Gartenbesitzer unterschätzen die Bedeutung des Rasenmähens im Herbst – dabei ist es einer der wichtigsten Pflegeschritte in der Übergangszeit zwischen Sommer und Winter. Mit den sinkenden Temperaturen verlangsamt sich das Wachstum des Rasens, aber er bleibt noch aktiv. Genau hier setzt gezieltes Mähen an: Es stärkt das Gras, schützt vor Schimmelbildung und schafft ideale Bedingungen für die Winterruhe.
1. Vorbereitung auf die Winterruhe
Gras speichert im Herbst Energie, vor allem in den Wurzeln. Eine angepasste Mähhöhe – nicht zu kurz und nicht zu lang – unterstützt diesen Prozess. Zu kurzes Gras schwächt das Wurzelwerk und macht den Rasen anfälliger für Frost. Zu langes Gras hingegen fördert Feuchtigkeit und kann Pilzkrankheiten wie Schneeschimmel begünstigen.
2. Stärkung der Wurzeln
Die richtige Mähhöhe (etwa 5 bis 6 cm) fördert das Wurzelwachstum. Gut entwickelte Wurzeln sind die beste Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit und sorgen dafür, dass der Rasen im Frühling kräftig austreibt.
3. Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen
Langes, feuchtes Gras bietet ideale Bedingungen für Schimmelpilze und versteckt sich gerne als Unterschlupf für Schädlinge. Regelmäßiges Mähen reduziert diese Risiken deutlich – besonders in Kombination mit dem Entfernen von Laub.
So mähen Sie Ihren Rasen richtig im Herbst – Schritt für Schritt
Das Rasenmähen im Herbst sollte strategisch erfolgen, denn es entscheidet mit darüber, wie gut Ihr Rasen den Winter übersteht und im Frühjahr wieder austreibt. Mit diesen bewährten Tipps holen Sie das Beste aus jeder Mährunde heraus:
1. Mähhöhe stufenweise anpassen
Starten Sie den Herbst mit einer Schnitthöhe von etwa 7 bis 9 cm, um maximale Blattmasse für die Photosynthese zu erhalten. Im Verlauf des Herbstes senken Sie die Höhe schrittweise:
- Frühherbst: 7–9 cm
- Mitte Oktober: 5–7 cm
- Letzter Schnitt (kurz vor dem Frost): 4–5 cm
Diese Staffelung beugt Schneeschimmel vor und schützt die Graswurzeln.
2. Nur bei trockenen Bedingungen mähen
Mähen Sie niemals nasses Gras – es verklumpt, lässt sich ungleichmäßig schneiden und kann den Boden verdichten. Ideal sind trockene Tage am späten Vormittag oder frühen Nachmittag.
3. Scharfe Klingen & Mulchfunktion nutzen
Ein sauberer Schnitt ist essenziell, um Krankheiten zu vermeiden. Kontrollieren Sie regelmäßig die Messer Ihres Mähers. Mit einem Mulchmäher oder entsprechender Einstellung können die feinen Schnittreste als natürlicher Dünger zurückbleiben.
4. Blätter gleich mit entfernen
Laub behindert Licht und Luftzufuhr. Mähen Sie mit einem Gerät, das Blätter zerkleinert oder aufsammelt – so kombinieren Sie zwei Arbeitsschritte in einem. Empfehlenswert ist der Mähroboter YUKA von Mammotion, der gleichzeitig den Rasen mähen und Laub aufsammeln kann.
5. Ränder und Kanten nicht vergessen
Gerade Rasenkanten an Zäunen, Beeten oder Wegen sollten nicht vernachlässigt werden. Ein Rasentrimmer sorgt für saubere Abschlüsse und verhindert, dass diese Bereiche verfilzen oder vernachlässigt aussehen.
6. Den letzten Schnitt richtig timen
Mähen Sie den Rasen so lange, wie er wächst – in der Regel bis etwa Mitte/Ende November, je nach Region. Der letzte Schnitt vor dem Winter sollte bei etwa 4 bis 5 cm liegen, um einerseits Pilzbildung zu vermeiden und andererseits Frostschäden zu verhindern.
3. Häufige Fehler beim Rasenmähen im Herbst – und wie Sie sie vermeiden
Auch beim Rasenmähen im Herbst können kleine Fehler große Folgen für die Rasengesundheit haben. Damit Ihr Rasen kräftig in den Winter geht und im Frühling in voller Pracht zurückkehrt, sollten Sie diese typischen Fallstricke vermeiden:
Fehler 1: Zu kurz gemäht
Viele Hausbesitzer schneiden den Rasen im Herbst zu kurz – in der Hoffnung, seltener mähen zu müssen. Doch das schwächt die Pflanze erheblich:
- Zu kurze Grashalme reduzieren die Photosynthese.
- Der Rasen kann weniger Energie in den Wurzeln speichern.
- Frostschäden und Krankheiten wie Schneeschimmel sind wahrscheinlicher.
Optimal: Halten Sie sich an die Staffelung von ca. 7 bis 9 cm zu Beginn und senken Sie schrittweise auf 4 bis 5 cm beim letzten Schnitt.
Fehler 2: Wachstumsbedingungen ignorieren
Gras wächst im Herbst langsamer – aber es wächst. Wer zu früh mit dem Mähen aufhört, riskiert:
- Ungepflegtes Aussehen
- Verfilzung des Rasens
- Feuchtigkeitsansammlungen unter zu langen Halmen
Tipp: Mähen Sie so lange, wie der Rasen noch wächst – also oft bis nach dem ersten Frost, abhängig von Ihrer Region.
Fehler 3: Keine Pflege nach dem letzten Schnitt
Viele vergessen, dass nach dem letzten Mähen noch wichtige Pflegeschritte anstehen:
- Auftragen von Herbstdünger
- Letzte Laubreinigung
- Reinigung und Wartung des Rasenmähers
Diese Maßnahmen stärken die Wurzeln, beugen Pilzbefall vor – und sorgen dafür, dass der Mäher im Frühling startklar ist.
Tipps zur Rasenpflege im Herbst – über das Mähen hinaus
Auch wenn das Rasenmähen im Herbst ein zentraler Bestandteil der Herbstpflege ist, sollte es nicht die einzige Maßnahme bleiben. Wer langfristig einen kräftigen, widerstandsfähigen Rasen möchte, kombiniert das Mähen mit gezielten Pflegearbeiten:
1. Herbstdüngung – Energie für die Wurzeln

Im Herbst verlangsamt sich das oberirdische Wachstum, aber unterirdisch arbeiten die Wurzeln auf Hochtouren. Deshalb ist eine Rasen im herbst Düngen besonders sinnvoll:
- Wann? Idealer Zeitpunkt: September bis Anfang November
- Womit? Spezielle Herbstdünger mit hohem Kaliumgehalt
- Warum? Kalium stärkt Zellstrukturen, macht die Gräser frostsicher und bereitet sie auf den Winter vor
Regelmäßiges Düngen ist ein Muss für nachhaltige Rasenpflege im Herbst.
2. Belüften und Nachsäen – frischer Boden, dichter Rasen
Der Herbst ist ideal, um verdichteten Boden zu lockern und kahle Stellen auszubessern:
- Rasen Lüften (Aerifizieren): Kleine Löcher fördern die Aufnahme von Wasser, Luft und Nährstoffen
- Nachsäen: Besonders effektiv direkt nach dem Belüften – die Samen fallen in die geöffneten Poren und keimen zuverlässig
Vorteil: Dichte Rasenfläche verhindert Moos- und Unkrautbildung im Frühling
3. Richtig gießen – aber angepasst an den Herbst
Trotz Regen und sinkender Temperaturen darf die Rasenbewässerung nicht vernachlässigt werden:
- Gießen Sie, wenn es weniger als 2,5 cm Regen pro Woche gibt
- Beste Zeit: Morgens, um Pilzbefall zu vermeiden
- Stoppen Sie die Bewässerung erst, wenn der Boden dauerhaft gefroren ist
Gleichmäßige Bodenfeuchte unterstützt das Wurzelwachstum und beugt Stress vor.
Fazit: Rasenmähen im Herbst – der unterschätzte Schlüssel für einen starken Rasen
Das Rasenmähen im Herbst ist weit mehr als ein letzter Pflichtrundgang mit dem Mäher. Es ist ein aktiver Beitrag zur langfristigen Rasenpflege und beeinflusst entscheidend, wie gesund und widerstandsfähig Ihr Rasen durch den Winter kommt – und wie sattgrün er im Frühling zurückkehrt.
Wer im Herbst strategisch mäht, auf die richtige Schnitthöhe achtet, häufige Fehler vermeidet und die Pflege mit Maßnahmen wie Düngung, Belüftung und Nachsaat kombiniert, schafft optimale Bedingungen für ein kräftiges Wurzelwachstum und einen widerstandsfähigen Rasen.
Denken Sie daran: Ein gepflegter Herbst ist der erste Schritt zu einem traumhaften Frühjahrsrasen!
Häufig gestellte Fragen
1. Wann das letzte Mal Rasenmähen vor dem Winter?
Das letzte Rasenmähen sollte erfolgen, sobald das Gras aufhört zu wachsen – in der Regel nach dem ersten Frost oder wenn die Temperaturen dauerhaft unter 8–10 °C fallen. Achten Sie darauf, den Rasen beim letzten Schnitt auf ca. 4 bis 5 cm zu kürzen, um ihn vor Schimmel und Frost zu schützen.
2. Kann man im Oktober noch Rasenmähen?
Ja, im Oktober kann und sollte man häufig noch mähen – vorausgesetzt, das Gras wächst noch und der Boden ist nicht zu nass oder gefroren. Nutzen Sie trockene, milde Tage und mähen Sie nur bei Temperaturen über 8 °C.
3. Soll man den Rasen im Herbst kurz schneiden?
Nein, zu kurz sollte der Rasen nicht geschnitten werden. Eine Schnitthöhe von 4 bis 5 cm beim letzten Schnitt ist ideal. Zu kurzes Gras schwächt die Wurzeln und macht den Rasen anfälliger für Frost und Krankheiten.
4. Bei welchen Temperaturen sollte man nicht mehr Rasenmähen?
Verzichten Sie auf das Mähen bei Temperaturen unter 6–8 °C, bei Frost, nassem Boden oder Raureif. Das Gras ist dann stressanfällig, und der Boden kann durch das Mähgerät verdichtet werden.
5. Welche Rasenhöhe sollte man im Herbst mähen?
Im Frühherbst liegt die ideale Mähhöhe bei 6 bis 7 cm. Ab Oktober sollte sie schrittweise auf 4 bis 5 cm reduziert werden. So ist der Rasen optimal auf die Winterruhe vorbereitet.
6. Wann nicht mehr Rasen mähen – Uhrzeit?
Mähen Sie nicht frühmorgens (wegen Tau) und nicht abends (wegen nachlassender Verdunstung). Optimal sind späte Vormittags- oder frühe Nachmittagsstunden an trockenen Tagen.
7. Was ist die 1/3-Regel beim Rasenmähen?
Die 1/3-Regel besagt: Nie mehr als ein Drittel der Grashöhe auf einmal abschneiden. Wird mehr entfernt, schwächt das den Rasen und erhöht das Risiko für Verbrennungen oder Krankheiten.
8. Welche Schnitthöhe ist optimal für Rasen im Herbst?
Die optimale Schnitthöhe im Herbst liegt je nach Zeitpunkt zwischen 6 und 5 cm. Beim letzten Schnitt sollten es etwa 4 bis 5 cm sein, um Schneeschimmel zu vermeiden und die Wurzeln zu schützen.